GALA auf der JAHRESTAGUNG 2022 des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS): „360° Patientensicherheit. Think global, act local!”

Die 16. APS Jahrestagung als das Netzwerk-Event für Patientensicherheit widmet sich in diesem Jahr den sieben strategischen Zielen des GLOBALEN AKTIONSPLANS FÜR PATIENTENSICHERHEIT 2021-30 der World Health Organisation (WHO). Unter dem Motto: „360° Patientensicherheit. Think global, act local“ beleuchtet das Programm Strategien und Best Practices zur Umsetzung der WHO-Ziele
in allen patientensicherheitsrelevanten Bereichen.

 

Weiterführende Informationen zur Tagung unter: https://www.aps-ev.de/Veranstaltungen/aps-jahrestagung-2022/

In der Kategorie „Hochzuverlässige Systeme“ werden aktuelle Forschungsergebnisse aus GALA im wissenschaftlichen Programm der Tagung präsentiert.

 

Tillmann Speer, Christian Fastner, Helga Unger, Thomas Mühlbradt, Stefan Schröder: Neue Wege zu mehr Patientensicherheit im Zentral-OP – Resilience Engineering

 

Die tägliche Arbeit unterschiedlicher Berufsgruppen und Fachdisziplinen im Zentral-OP mit dem Ziel einer individuell bestmöglichen Behandlung unter kosteneffizientem Einsatz moderner Technik ist ein Beispiel für das Wirken eines komplexen soziotechnischen Systems. Patientensicherheit bei perioperativen Prozessen zu gewährleisten, ist angesichts der zunehmenden Erkrankungsschwere und der damit einhergehende Mehrfachmedikation aufgrund der zunehmenden Komplexität eine besondere Herausforderung des klinischen Risikomanagements. Sie wurde zuletzt meist durch die Abwesenheit von (vermeidbaren) Fehlern und Zwischenfällen definiert. Das Lernen daraus allein ist jedoch mit zahlreichen Limitationen verbunden. Stattdessen gewinnt ein systemischer Ansatz immer mehr an Bedeutung, der die überwiegend positiven Behandlungsverläufe und die dafür notwendigen Anpassungen der beteiligten Personen in der Praxis sowie die dafür verantwortlichen Gründe in den Vordergrund stellt (Safety-II). Das übergeordnete Ziel besteht folglich darin, die Fähigkeit des Systems zu stärken, sich an Veränderungen und Störungen anzupassen (Resilience Engineering). So sollen die Ziele des Systems sowohl unter erwarteten als auch unter unerwarteten Bedingungen, wie z. B. Notfallsituationen, erreicht werden können. Die darauf basierende Gestaltung hochzuverlässiger Systeme ist ein strategisches Ziel des globalen Aktionsplans für Patientensicherheit 2021-2030 der Weltgesundheitsorganisation (WHO).