Wie lernt man in Gesundheitsberufen? Am besten arbeitsnah!

„Arbeitsnahes Lernen im Skills Lab“, so hieß das Motto des GALA Hot Topic Workshops, der am 10. August 2022 im AIXTRA des Universitätsklinikums Aachen stattfand. Ziel war es, verschiedene Trainingsorte bzw. –zentren vorzustellen sowie Interessenten dieses Themenfeldes zusammenzubringen.

Nach einer Begrüßung durch Dr. Lina Vogt (Stellv. Ärztliche Leitung AIXTRA, Fachärztin für Anästhesiologie) und Andrea Lenes (Stellv. Organisatorische Leitung AIXTRA, Simulationspatienten-Programm) führte Dr. Helga Unger (Wissenschaftliche Mitarbeiterin der FOM Hochschule und Workshop-Organisatorin) in die Thematik ein.  Drei Organisationen stellten daraufhin ihre Trainingsorte vor.

AIXTRA

Den Auftakt machten Dr. Leonie Löffler und Michelle Schmidt (beide wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im AIXTRA) mit der Entstehungsgeschichte und dem Konzept des AIXTRA-Kompetenzzentrums. Danach führte Michael Schauwinhold (Facharzt für Anästhesiologie im UKA und Organisatorische Leitung der Simulation im AIXTRA) durch die verschiedenen Lernräume.Hier können Studierende, sich weiterbildende Ärzte und Ärztinnen, Pflegekräfte aber auch externe Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich Kurse absolvieren. So werden etwa Fertigkeiten wie Blutentnahme, Ultraschalluntersuchungen, Notfalleinsätze und mehr in realitätsgetreuen Räumen und mit echten Gerätschaften trainiert. Mit  menschlichen Attrappen oder auch Schauspieldarstellern werden so konkrete Arbeitssituationen simuliert und reflektiert (s. Bilder).

St. Gereon Seniorendienste

Jan Fabry (Qualitätsbeauftragter und Projektmanager bei St. Gereon) stellte Leitgedanken und Umsetzung des dritten Lernortes in der Altenpflege vor, der sich in einem der Wohnheime St. Gereons befindet. Hier können Auszubildende ganz arbeitsnah in die Praxis eintauchen und zum Start ihrer Ausbildung relevante pflegebezogene Handlungen einüben. Dieser dritte Lernort ist genau so gestaltet wie ein „echtes“ Zimmer im Seniorenheim (Wohn-/Schlafbereich, Bad, Küchenelemente) wodurch der Praxisbezug maximiert wird.

Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit (BZPG)

Anika Oidtmann (Pflegemanagerin M.A. Leitung Fort- und Weiterbildung für Pflegeberufe beim BZPG), Marina von Kummer und Sandra Kupzig (beide: Pädagogisches Team Pflegeschule des BZPG) berichteten schließlich über die Gestaltung praxisnaher Trainingseinheiten im Bildungszentrum. Angehende Pflegefachkräfte sowie weitere Ausbildungsgänge nutzen auch hier die Trainingsorte. Im Skills Lab des BZPG trainiert man spezielle Kompetenzen, die für die Pflege grundlegend sind. So können Auszubildende professionelle Handlungskompetenzen praktisch einüben. Dabei kommen auch Kameras und ein eigener Regie-Raum zum Einsatz. Zum Abschluss des Vormittags wurden Aufwand- und Nutzeneffekte solcher Lernsettings diskutiert. Es wurde betont, dass diese Formen des arbeitsnahen Lernens zukünftig eine (noch) bedeutendere Rolle im Aus- und Weiterbildungsgeschehen im Gesundheitswesen einnehmen werden. Es fehlt jedoch derzeit an guten Hilfen und Tools, um solche Trainingsmöglichkeiten auf- und auszubauen. Deshalb wurde auch der Workshop mit den verschiedenen praktischen Umsetzungen und der Möglichkeit des voneinander Lernens sehr geschätzt.

Wir bedanken uns bei allen Beispielgebern für die spannenden Einblicke in ihre Trainingsorte und bei den teilnehmenden Unternehmen und Organisationen (s.u.) für den anregenden Austausch über die Potenziale solcher Settings!

Aachener Caritasdienste

AIXTRA Kompetenzzentrum für Training und Patientensicherheit

Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit (BZPG)

FIR e.V. RWTH Aachen

FOM Hochschule für Oekonomie & Management Aachen

MedAix

Modell Aachen

PBO – Personal, Betrieb und Organisation Würselen

Pflegeschule des Krankenhaus Düren

Region Aachen Zweckverband

St. Gereon Seniorendienste

Stadt Aachen

Uniklinikum Aachen

VOSTRA

Bild 1: Arm-Atrappen, um Blutentnahme zu üben

Bild 2: Katheter-Atrappe, um Reinigung der Blutgefäße zu üben

Bild 3: AIXTRA-Gebäude von innen

Bild 4: Anatomie-Modell eines weiblichen Körpers

 © Region Aachen Zweckverband

Bild 5: Weitere Anatomie-Modelle

© FOM Aachen